Klöster und Brauereien

Im frühen Mittelalter wurde in vielen Klöstern die Kunst des Bierbrauens verfeinert und verbessert. Viel Brauereien blicken auf eine Geschichte als Klosterbetrieb zurück. Bier hatte nicht nur Bedeutung in der Fastenzeit, sondern wurden auch als Heilmittel gepriesen. Das Benediktinerkloster in St. Gallen in der Schweiz gilt als das erste Bier brauende Kloster. „Was flüssig ist bricht kein Fasten“ nach diesem Motto wurde Starkbier als Nahrungsmittel während der Fastenzeit sehr genossen. Benedikt von Nursia, der Begründer der nach ihm benannten Benediktiner Klöster, hatte den Leitsatz „ora et labora“, bete und arbeite, an seine Klöster weitergegeben.

So wurden in vielen Klöstern verschiedene Arten von Handwerk ausgeübt. In Anbetracht der Fastenzeit und des da konsumierten Bieres, natürlich auch das Brauhandwerk. So wurde der Grundstein des heutigen Bierbrauens gelegt. In ihrem Buch „Ursache und Heilung“ empfiehlt Hildegard von Bingen, Bier als Heil- und Stärkungsmittel. Die Nonne lebte von 1098 bis 1179 und verschrieb Schwermütigen häufig Bier, weil es den Mut hebt, die Regeneration fördert und den Körper stärkt. Philipus von Hohenheim, besser bekannt als Paracelsius, beschäftigte sich mit Bier als Heilmittel. Der Wegbereiter der medizinischen Aufklärung in Deutschland, empfahl Bier bei Magenleiden, Gicht, Hals- und Ohrenschmerzen, und auch bei Herzbeschwerden.
Die wohl älteste deutsche Klosterbrauerei, die heute noch als Unternehmen fungiert, ist die bayrische Staatsbrauerei Weihenstephan aus dem Jahre 1040.

Nur 10 Jahre später wurde die Klosterbrauerei Weltenburg gegründet. Unter mächtigen Kastanienbäumen kann man hier sein Weltenburger, aber auch heimische Spezialitäten, genießen.
Auf dem heiligen Berg am Ammersee befindet sich das Kloster Andechs. Wie in vielen Klöstern Bayerns beinhaltet auch diese eine Brauerei. Seit 1455 leben dort Benediktiner, die seit dieser Zeit auch öffentlich das Andechser Starkbier ausschenken. Das Bräustüberl und der Klostergasthof bieten nicht nur kulinarische Genüsse, sondern auch ein umfangreiches kulturelles Programm bietet höchsten Genuss. Das sind nur wenige Beispiele aus Bayern.